Ein Beruf mit Zukunft


Der APFAGEX wurde 2015 in Freiburg gegründet. Sein Ziel ist es, die Ausbildung zu fördern, indem Image und Sichtbarkeit des Berufs gefördert werden – eine Herausforderung, der sich der Präsident Arnaud Fragnière seit seiner Ernennung im Jahr 2020 mit vollem Einsatz stellt.

Marie Nicolet

Heizung, Lüftung, sanitäre Anlagen, Reinigung, Grünflächen, Sicherheit, Abfallmanagement, Schreinerarbeiten, Maurerarbeiten, Elektrizität, Unterhalt von Fahrzeugen und Maschinen, Strassenunterhalt, Trinkwassernetz oder Haustechnik der Gebäude. Know-how in allen diesen Bereichen in einem einzigen Beruf zu vereinen, ist sehr ehrgeizig. Dennoch ist es die Herausforderung, vor der die Fachleute Betriebsunterhalt Tag für Tag stehen. Arnaud Fragnière, Präsident des Freiburger Berufsverbandes der Fachleute Betriebsunterhalt (APFAGEX), führt aus: «In der Lehre erwerben wir die Grundkenntnisse in allen diesen Sparten, um bei einer Panne intervenieren zu können, bevor allenfalls ein Fachmann gerufen werden muss.» Er fügt hinzu, dass die Fachleute Betriebsunterhalt in der Regel in drei Bereichen tätig sind: Hausdienst, Werkdienst und Sportanlagen. Zu ihren Aufgaben gehören das Betriebsmanagement, der Unterhalt und die Instandhaltung dieser Infrastrukturen.

Das Image des Hauswarts in Latzhosen gehört somit der Vergangenheit an. Der APFAGEX arbeitet daran, von diesem rückwärtsgewandten Berufsbild wegzukommen, insbesondere bei den Jugendlichen. Es wurden mehrere Aktionen durchgeführt, angefangen mit der Neugestaltung der in den Berufsberatungszentren verfügbaren Dokumentationen. Zusätzlich werden Mitglieder des Verbandes die Orientierungsschulen besuchen und diesen zukunftsträchtigen Beruf vorstellen. «Es wird immer Bedarf bestehen an Personen, die für den Unterhalt und die Instandsetzung von Gebäuden ausgebildet sind. Das konnten wir zuletzt im vergangenen Winter sehen, als viel vom Energiesparen die Rede war», betont Arnaud Fragnière, und weist darauf hin, dass der Verband auch bei «START! Forum der Berufe» präsent war.

Die Jugendlichen sind ganz allgemein interessiert am Beruf, gibt sich der Präsident überzeugt, und er hält fest, dass fast alle Ausbildungsbetriebe Lernende finden. Sobald sich die Jugendlichen in Ausbildung befinden, werden sie Juniormitglied des Verbandes. «Sie bezahlen keinen Mitgliederbeitrag und sind dank der Mitgliedschaft für die Unternehmen sichtbarer», betont der Präsident. Er fügt an, dass die Verbandsmitglieder die Ausbildungsklassen im 1. und 3. Lehrjahr besuchen. «Es ist wichtig, ihnen unseren Verband und dessen Tätigkeiten in Erinnerung zu rufen.»

Zu diesen Tätigkeiten gehören auch Fortbildungen, die es den Fachleuten Betriebsunterhalt ermöglichen, neues Wissen und Können zu erwerben und sich mit Berufskollegen auszutauschen. «Diese Fortbildungen sind sehr wichtig für unseren Beruf, weil er sich im Gleichschritt mit neuen Technologien und Innovationen bei Maschinen oder Materialien ständig weiterentwickelt », hält der Präsident fest.

Ein neuer Beruf
Arnaud Fragnière spricht mit Begeisterung von seiner Tätigkeit und seinen Aufgaben. Nach fünf Jahren im Vorstand als Kassier übernahm er 2020 den Vorsitz des Verbandes. Der Aufwand ist nicht zu unterschätzen, aber seiner Meinung nach nötig. «Unseren Beruf gibt es seit etwas weniger als 16 Jahren, es braucht den Einsatz, um ihn bekannt zu machen.»
Das ist einer der Gründe, weshalb der Verband ins Leben gerufen wurde.

Gehen wir zurück ins Jahr 2015: Christian Maradan, der spätere erste Präsident des Verbandes APFAGEX, und Jean-Yves Jaquaz, beide Mitglieder der Lehrlingskommission, beabsichtigten, einen Berufsverband für die Fachleute Betriebsunterhalt im Kanton Freiburg zu gründen. «Ziel war es nicht nur, die Interessen unseres Berufs auf politischer Ebene zu vertreten, sondern auch einen Teil der Berufslehre in Freiburg anzusiedeln », erzählt Arnaud Fragnière. Er ergänzt, dass die Lernenden bislang die Kurse in Morges besuchten, wo die erste Westschweizer Klasse im Jahr 2007 eröffnet worden war. Das Ziel wurde erreicht: Der theoretische Teil der Berufslehre wird seit 2017 in Freiburg durchgeführt. Seither werden jedes Jahr im Schnitt 22 Lernende ausgebildet.

Was die Wahrnehmung der Interessen auf politischer Ebene betrifft, so hat der APFAGEX vor 18 Monaten dem Freiburger Arbeitgeberverband (FAV) sein Sekretariat anvertraut. «Wir sind sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit», verrät der Präsident. «Wir erhalten eine professionelle Unterstützung im administrativen und finanziellen Bereich, und der Verband wird auf politischer Ebene gut vertreten.» Eine willkommene Unterstützung, nimmt doch der APFAGEX jedes Jahr mehrere neue Mitglieder auf. Bei der letzten Zählung waren es deren 170.