«Die Ausbildung ist seit jeher ein Pfeiler des Unternehmens»


RBM Electricité ist in einer Branche tätig, die das Spektrum ihrer Kompetenzen ständig erweitert. Das Unternehmen legt grossen Wert darauf, seinen Lernenden eine Ausbildung anzubieten, die qualitativ auf höchstem Niveau steht. Das geht so weit, dass die Lernenden jeden Samstagmorgen bei den Berufsschulaufgaben oder der Vertiefung des Stoffs unterstützt werden.

Frank-Olivier Baechler

Als die Herren Michel Marchand und Georges Baeriswyl 1985 die Firma von André Roulin in St-Aubin übernahmen und das Unternehmen RBM Electricité gründeten, zählte man unter den insgesamt neun Angestellten drei Lernende. Fast vierzig Jahre später sehen die Zahlen ganz anders aus, aber der Anteil von Jugendlichen in Ausbildung ist sehr hoch geblieben: 21 von 85 Mitarbeitenden sind Lernende. «Die Ausbildung bildete schon immer einen Grundpfeiler des Unternehmens, und darauf sind wir stolz», bekräftigt der ehemalige Direktor Michel Marchand, der die Zügel des Unternehmens an seinen Sohn Fabrice übergeben hat. «Übrigens habe ich den Eindruck, dass Quantität die Qualität nicht herabsetzt», fügt er augenzwinkernd hinzu. Er nimmt damit natürlich Bezug auf den Preis für das beste Ausbildungsunternehmen, das dem Unternehmer aus dem Broyegebiet in der Kategorie Technik und Mechanik verliehen wurde. Die Ausbildung als Garant für die Entwicklung und das Fortbestehen von Unternehmen? Bei RBM Electricité hat die Realität diese Theorie schon längst bestätigt. «Drei Viertel unserer Angestellten haben ihre ersten Schritte in den Beruf bei uns gemacht», verrät Fabrice Marchand. Wir nennen sie gerne die «RMB-Babys». Viele haben sich die Sporen dann in anderen Unternehmen abverdient, bevor sie wieder zum Ursprung zurückgekehrt sind. Das ist ein gesundes Vorgehen, zu dem wir durchaus auch raten. Wenn ich allerdings die Situation auf dem Arbeitsmarkt betrachte, dann bin ich nicht unglücklich, wenn sie bei uns bleiben!»

Trotz der Austrocknung des Arbeitsmarkts hat das Unternehmen keine Probleme, Jugendliche anzuwerben. «Wir pflegen engen Kontakt mit den Orientierungsschulen und nehmen oft Schülerinnen und Schüler auf für Praktika», führt Fabrice Marchand aus. «Zudem ist die Grösse des Unternehmens ideal: Es ist klein genug, dass eine gewisse Nähe möglich ist, und doch so gross, dass sämtliche Tätigkeitsbereiche abgedeckt werden können.» Die Jugendlichen können vom breiten Spektrum profitieren und sich zahlreiche Kompetenzen aneignen. «Je mehr Zeit vergeht, desto breiter wird das Spektrum des Berufs», bestätigt Michel Marchand.

Entwicklungsmöglichkeiten anbieten
Elektroinstallateur/-in, Montage-Elektriker/-in, Gebäudeinformatiker/-in, Kaufmann/-frau: RBM Electricité bietet Ausbildungen in verschiedenen Berufen an. «Ab September wird einer unserer Lernenden – ein Elektroinstallateur – sogar die Möglichkeit haben, sich zum Elektroplaner ausbilden zu lassen; es ist wichtig, dass wir unserem Personal Entwicklungsmöglichkeiten anbieten», betont die HR-LeiterinMarie Dubey, und sie fügt hinzu, dass sich das Unternehmen auch sehr für eidgenössische Abschlüsse (Berufsprüfung/Höhere Fachprüfung) einsetzt.

In all den Jahren konnten gut hundert Lernende von der einzigartigen Begleitung bei RBM Electricité profitieren: Seit 1985 wird Jugendlichen mit Schwierigkeiten «dringend empfohlen», ihre Aufgaben am Samstagmorgen im Unternehmen zu erledigen, unter dem wachsamen Auge von Michel Marchand. «Für alle, die sich im letzten Ausbildungsjahr befinden, werden zudem jede Woche von einer anderen Fachperson Wiederholungen und Vertiefungen des Schulstoffs angeboten, zum Beispiel im Bereich Solartechnologie oder Materialkunde.» Hier wird Ausbildung ernst genommen!