FVFS, ein mitten in der Covid-Pandemie gegründeter Verband


Im September 2021 wurde der Freiburger Verband für Freizeit und Sport (FVFS) ins Leben gerufen. Unter dem Vorsitz von Sven Dietrich setzte er sich während der Covid-Pandemie für seine Mitglieder ein und arbeitet derzeit daran, den Auswirkungen der sich abzeichnenden Energieknappheit entgegenzuwirken.

Ein Fluch und Segen zugleich. So könnte man die Covid-Pandemie für den Freiburger Verband für Freizeit und Sport (FVFS) charakterisieren. Er entstand zu einer Zeit, als die in diesem Bereich tätigen Unternehmen unter den pandemiebedingten Schliessungen und Einschränkungen erheblich zu leiden hatten. Am 28. September 2021 wurde der FVFS daher offiziell gegründet – erstens, um einer Branche Gehör zu verschaffen, welche zwischen 2020 und 2022 einen sehr hohen Preis zu bezahlen hatte, und zweitens, um die heterogenen Unternehmen zu vereinen.

Der Verband zählt derzeit 20 Mitglieder, darunter: Fitnesseinrichtungen, Unternehmen der Event-, Freizeit- und Sportbranche, wie Tenniszentren, der HC Fribourg-Gottéron oder das Casino Barrière. Der Präsident des FVFS, Sven Dietrich, zeigt sich erfreut über diese sehr unterschiedlichen Profile, welche doch eine Reihe von Gemeinsamkeiten aufweisen. Bei näherer Betrachtung sind nämlich alle Einrichtungen 365 Tage im Jahr geöffnet und empfangen ein sehr breites Publikum. Alle teilen gemeinsame Problemfelder, beispielsweise in Bezug auf die Arbeitsorganisation.

Man kann sich vorstellen, dass die Pandemie für den Vorstand des FVFS sehr intensiv war. «Wir wurden vom Staatsrat im Zusammenhang mit Vernehmlassungen zu Gesetzestexten über Härtefälle oder Kurz­arbeitsentschädigungen, aber auch zu Auflagen für die Wiedereröffnung der Einrichtungen angehört», ­erläutert Sven Dietrich. Eine wichtige Tätigkeit, die letztendlich dazu führte, dass die gesamte Branche die Pandemie überstehen konnte.

Die Energieknappheit antizipieren

Allerdings ist festzustellen, dass für die Mitglieder des FVFS noch nicht alle Hürden genommen sind. Die steigenden Strompreise und die sich abzeichnende Stromknappheit treffen sie mit voller Wucht und werden die Budgets belasten. Des Risikos seit dem Frühjahr 2022 bewusst, hat der Präsident die Sachlage antizipiert: «Wir haben einen Aktionsplan erstellt, mitsamt einem Strategieentwurf, da wir derzeit nicht wissen, wie sich die Situation weiterentwickeln wird.» Der FVFS hat sich bereits mit den kantonalen Behörden und den Energieversorgern in Verbindung gesetzt. «Sobald wir hierzu weitere Rückmeldungen haben, werden wir unseren Mitgliedern entsprechende Empfehlungen abgeben», betont Sven Dietrich und zeigt sich optimistisch, dass die Einrichtungen in diesem Winter gut besucht sein werden, trotz der Preiserhöhungen, welche auch die Bevölkerung hart treffen. Er fügt hinzu: «Während der Finanzkrise 2008 hob die Bevölkerung einen gewissen Betrag für Freizeitaktivitäten auf. Es gibt keinen Grund, warum es diesmal anders sein sollte.»

Trotzdem bleibt die Sorge einer ganzen Branche spürbar, hat sie doch bereits drei turbulente Winter durchgemacht. Im Übrigen war anlässlich der ersten Generalversammlung des FVFS der Berater eines ­Energieversorgers zu Gast, welcher die Mitglieder über Möglichkeiten zur Senkung ihres Energieverbrauchs aufklärte. «Die Bemühungen liegen bei jedem Einzelnen, aber wir werden eine Art Roadmap an die Mitglieder verteilen, mit unterschiedlichen Punkten, bei denen man entsprechend ansetzen kann», präzisiert Dietrich.

Ist der Freizeit- und Sportbereich in diesem turbulenten Umfeld noch ein attraktiver Sektor? «Ich kenne kein Mitglied, das nicht genügend Personal gefunden hat. Diesbezüglich gibt es keinen Mangel», antwortet der Präsident. Der Verband entwickelt sich stetig weiter. Langfristig strebt er an, berufliche Weiterbildungen anzubieten, insbesondere im Bereich der Sicherheit, aber auch die Einführung eines einheitlichen EFZ. ­Darüber hinaus ist die Branche zu Fragen der Arbeits­organisation sensibilisiert, da es für deren Beschäftigte nicht ungewöhnlich ist, an Sonntagen und am Abend zu arbeiten. «Wir werden immer flexibler, um den Bedürfnissen unserer Mitarbeitenden gerecht zu werden», sagt Sven Dietrich.

Seit der Gründung arbeitet der FVFS eng mit dem Freiburger Arbeitgeberverband (FAV) zusammen. «Dank seinen kompetenten und engagierten Fachkräften ist dies für uns eine grosse Unterstützung», betont der Präsident. Es bietet uns auch die Möglichkeit, von bestimmten Erfahrungen sowie von Verbindungen zu anderen Verbänden zu profitieren, insbesondere im Rahmen von Networking-Veranstaltungen.» Ein unerlässlicher Austausch für die Mitglieder des FVFS.

2021

Gründung des Verbandes

2022

Erste Generalversammlung – der FVFS zählt 20 Mitglieder

2025

Sven Dietrich erhofft sich 40 Mitglieder

Über 100 Veranstaltungen im Forum Freiburg

Sven Dietrich ist nicht nur Präsident des Freiburger Verbands für Freizeit und Sport FVFS, sondern gleichzeitig auch Direktor des Forums Freiburg. Die am 1. Oktober 2021 rund um den Verein Forum Freiburg ins Leben gerufene Institution steht gut da. «Wir haben gerade das erste Geschäftsjahr abgeschlossen, und die Ergebnisse sind erfreulich», bekräftigt der Direktor.

Er zeigt sich zufrieden, dass die Veranstaltungsbranche, insbesondere für Unternehmen, wieder Fahrt aufgenommen hat. In den ­vergangenen zwölf Monaten wurden in den verschiedenen Hallen des Forums über 100 Veranstaltungen durchgeführt. «Dies ist ein sehr gutes Ergebnis, zumal wir während der ersten Wochen des Jahres 2022 infolge von Covid schliessen mussten», erinnert Sven Dietrich und zeigt sich bereit, die künftigen Herausforderungen anzugehen.