Wenn die Berufsbildung zu Spitzenleistungen führt


Unternehmer, Arbeitgeber und Politiker aus dem Kanton Freiburg trafen sich am Donnerstag, den 25. August im Forum Freiburg, anlässlich des 5. Herbstauftakts der Unternehmen, welcher vom Freiburger Arbeitgeberverband (FAV) veranstaltet wurde.

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Die Stimmung anlässlich des 5. Herbstauftakts der Unternehmen war festlich. Die Veranstaltung fand am Donnerstag, den 25. August, im Beisein von 250 Personen im Forum Freiburg statt. Unternehmer, Arbeitgeber und Vertreter der Politik nahmen an diesem Treffen teil, das im Jahr des 75-jährigen Bestehens des FAV stattfand.

Die Veranstaltung war insbesondere der Berufsbildung gewidmet. Ein Thema, das dem FAV und seinem Präsidenten Patrick Gendre sehr am Herzen liegt. Bei seiner Ansprache hob er das Engagement der Ausbildungsbetriebe hervor. «Sich die Zeit zu nehmen, junge Menschen auszubilden, bedeutet auch, den Fortbestand des Unternehmens zu sichern. Denn sie sind der Nachwuchs unserer Gesellschaft».

In diesem Zusammenhang wies er auch auf die SwissSkills, die Schweizer Berufsmeisterschaften hin, die in diesem Jahr in Bern stattfinden werden. An diesem bedeutenden Treffen der Berufsbildung werden die Besucher die Möglichkeit haben, an verschiedenen Wettkämpfen und Vorführungen teilzunehmen. Dieses Jahr werden nämlich über 1150 junge Berufstätige 150 verschiedene Berufe präsentieren.

Des Weiteren ging er in seiner Ansprache auch auf die aktuellen Herausforderungen der Wirtschaft ein. Er gab dabei zu bedenken, dass die gegenwärtige Wirtschafts- und Inflationskrise, die schwerste in der jüngeren Geschichte, viele der Grundlagen der internationalen Wirtschaftsordnung der Nachkriegszeit in Frage stellt.

Staatsrat Jean-François Steiert lobte den unermüdlichen Einsatz des FAV für die Berufsbildung. Er betonte insbesondere, dass «die Schweiz darauf achten muss, das empfindliche Gleichgewicht zwischen akademischer und beruflicher Bildung zu wahren, indem sie in beide investiert, ohne die eine gegen die andere auszuspielen, um das Wissen zu stärken und so ihren Wohlstand zu sichern». Er hat ausserdem an die Bedeutung der Lehrbetriebe in Bezug auf die Ausbildung des Nachwuchses erinnert, während sich die Wirtschaft angesichts der Inflation und einer möglichen Energieknappheit auf grosse Herausforderungen vorbereitet.

Ein Dankeschön für den Einsatz

Verschiedene Preise wurden an die besten Ausbildungsbetriebe des Kantons und ihren Lernenden verliehen (siehe untenstehende Preisträger). Das Publikum konnte dabei die Erfolgsrezepte der preisgekrönten Unternehmen anhand von Fragen, die ihnen auf der Bühne gestellt wurden, in Erfahrung bringen. Die Unternehmen Engler Ingénieurs SA und das Ingenieurbüro Sabert SA wurden für ihren Einsatz bei der beruflichen Wiedereingliederung von Serge Baechler mit dem Preis «Coup de Coeur» ausgezeichnet.

Aufgrund eines gesundheitlichen Problems konnte der 50-jährige Freiburger seinen Beruf als Metzger nicht mehr ausüben. Er begann eine Umschulung und erhielt im Juni dieses Jahres sein EFZ als Zeichner Fachrichtung Ingenieurbau.

Nach der Preisvergabe haben die beiden SwissSkills Bootschafter Maxime Hauzeur und Remi Heredero anlässlich einer dynamischen und humorvollen Präsentation ihren Weg bis zu ihrer Silbermedaille an den SwissSkills 2019 nachgezeichnet und wussten das Publikum zu begeistern.

Ein würdiger Abschluss der Veranstaltung war das Referat von Sarah Marquis, Abenteurerin und Entdeckerin von National Geographic (siehe nachfolgend). Mit Berichten und Fotos über ihre Expedition zu Fuss in einer der unwirtlichsten Gegend im Westen Australiens lud sie das Publikum zum Staunen ein und zog es in ihren Bann. Fasziniert lauschte das Publikum den teils rauen, teils sanften Anekdoten dieser Frau, die im Alleingang zu Fuss eine Strecke zurückgelegt hat, die einer Erdumrundung entspricht.

Sarah Marquis, Entdeckerin von National Geographic

Kennen Sie den Kanton Freiburg?

Eigentlich sehr wenig, abgesehen von den Klassikern! Mit Begeisterung habe ich die Region etwas näher kennengelernt, als ich eines der Rätsel für die Schatzsuche vorbereitet habe, welche ich anlässlich der Veröffentlichung meines ersten Romans und 8. Buches «A dos d’oiseaux», das ich inmitten der Pandemie geschrieben hatte, organisierte habe.

Welches war der Auslöser, der Sie dazu bewegte, Entdeckerin zu werden und alleine zu wandern?

Ich bin als Entdeckerin geboren. Im Laufe der Jahre habe ich mich auf mein Ziel konzentriert und alles dafür unternommen, um das zu erreichen, was mir am Herzen liegt. Ich glaube, dass wir alle mit einer Lebensaufgabe zur Welt gekommen sind … Meine ist es, das Menschliche wieder mit der Natur zu verbinden. Und Ihre?

Was ist für Sie schwieriger zu zähmen, die Natur in ihrer Wildheit oder Ihr Verstand?

Diese beiden Elemente sind nicht zu unterscheiden. Wir sind die Natur. Solange wir darauf bedacht sind, uns allem überlegen zu fühlen, wird es keine Harmonie geben. Sie ist aber unerlässlich, damit die Kraft, die in uns allen steckt, sich uns gegenüber offenbaren kann. Das Unbequeme und Unbekannte ist der Ort, an dem sich das Tor zu dieser unendlichen Energie öffnet.

Was haben Unternehmer/-innen und Entdecker/-innen aus Ihrer Sicht gemeinsam?

Unternehmer sind Entdecker und Entdecker sind Unternehmer. Jede Expedition gleicht dem Aufbau eines Unternehmens, mit dem Unterschied, dass man jedes Mal von vorne anfangen muss. Ich habe es schon oft gesagt: Wenn ich anfange zu laufen, ist die Hälfte der Expedition schon geschafft.

Sie haben unseren Planeten wie niemand anders gesehen und erlebt. Welche Sichtweise haben Sie auf unsere Gesellschaftsformen und unseren Lebensstil?

Ich beginne mich zu fragen, ob wir nicht ein wenig dumm sind … Keine Spezies zerstört ihren Lebensraum (lacht)! Ich glaube, dass sich die Menschheit, so wie wir sie kennen, an einem Wendepunkt befindet. Wir treten in eine Ära ein, in der das Bewusstsein für unsere Umwelt von zentraler Bedeutung wird. Das Schlüsselwort lautet daher Anpassungsfähigkeit.

Welches wird Ihre nächste Entdeckungsreise sein?

Es ist noch ein Geheimnis …, aber erst 2023!

Les lauréats 2022

Technique de la construction

  • Schwab Schreinerei AG
    mit Silvan Wüthrich
  • Zwicky & Hörner AG
    mit Jan Baeriswyl
  • Gilbert L’Homme SA
    mit Coline Evelyne Ménétrey

Technique et mécanique

  • RBM Electricité SA
    mit Alexis Weber
  • Garage-Carrosserie B. Oberson AG
    mit Fabian Neuhaus
  • Kaisereggbahnen Schwarzsee AG
    mit Nicolas Yann Ruffieux

Service, commerces et santé

  • Hausarztpraxis Dr. med. Dominik Lottaz und Dr. med. Silvia Chocomeli
    mit Milena Bürgisser
  • Riedo Coiffure AG
    mit Selina Corpataux
  • Papeterie Meyer Duplirex Papeterie SA
    mit Efty Danaé Boschung

Coup de cœur

  • Engler Ingénieurs SA et Bureau d’ingénieurs Sabert SA
    mit Serge Baechler