«In stürmischen Zeiten ist die Unterstützung eines Coaches extrem wertvoll»


Von der Bluefactory ins Silicon Valley – das 2016 gegründete Freiburger Start-up Sqooba hatte im Big-Data Bereich grossen Erfolg. 2020 wurde es vom internationalen Konzern Open Systems erworben, das auf Cyber Security spezialisiert ist. Der Gründer von Sqooba, Daniel Neuhaus, blickt auf seine besondere Laufbahn zurück und auf die Hilfe, welche er von Fri Up am Anfang erhalten hat.

Daniel, wie hat das Sqooba-Abenteuer angefangen?

In einem relativ bescheidenen Rahmen: Ich hatte einen Arbeitsplatz im Annexe 2 auf dem Bluefactory-Areal gemietet, im gleichen Gebäude wie Fri Up. Ich hatte ein kleines Büro, meinen Computer … und das war alles!

Waren diese ersten Schritte als Unternehmer schwierig?

Nein, denn glücklicherweise konnte ich die aufkommenden Bedürfnisse von Firmen bezüglich Data Analytics und Data Engineering bereits gut einschätzen. Sqooba hat rasch erste, sehr interessante Mandate erhalten, zum Beispiel für den Konzern Philippe Morris International, der Big Data im Rahmen der Entwicklung des neuen Tabakerhitzungssystems IQOS einsetzen wollte. Dadurch konnte ich schon im ersten Jahr ein Team zusammenstellen, ohne auf Finanzierungssuche gehen zu müssen. Gleichzeitig konnte Sqooba dem Unterstützungsprogramm von Fri Up beitreten, was uns sehr geholfen hat.

Inwiefern?

Fri Up, damals noch ein Gründerzentrum, hat uns die nötige Infrastruktur zur Verfügung gestellt, um uns zu entwickeln. Dazu hatten wir einen hervorragenden Sparringspartner, um an unserem Geschäftsmodell zu feilen. Ich glaube aber, die wichtigste Hilfe kam erst, als wir im ersten Jahr eine grosse Krise bewältigen mussten.

Was ist passiert?

Wir mussten den unerwarteten Abtritt eines Teammitgliedes mit Kollateralschaden bewältigen, welcher uns fast unseren Hauptkunden gekostet hätte. Dieser Verlust wäre für unser Unternehmen ein Dolchstoss gewesen. Das war eine sehr schwierige Zeit. Zum Glück fand ich Hilfe bei Grégory Grin, der gerade die Leitung von Fri Up übernommen hatte. Er erkannte unsere Not. Sein Coaching und seine Ermutigungen haben mir sehr geholfen. In stürmischen Zeiten ist eine solche Unterstützung extrem wertvoll.

Sqooba hat diese Krise überstanden, sich weiterentwickelt und das Interesse einer gewissen Firma im Silicon Valley geweckt.

[Lacht] Ja, wie haben es geschafft, ein Mandat von Apple in den Bereichen Big Data und Machine Learning zu ergattern. Eine Glanzleistung, welche unterstreicht, dass Schweizer Start-Ups auch im Technologiebereich innovativ sind! Dazu passte das Timing gut: Es war unser letztes Mandat, bevor wir 2020 in Open Systems integriert wurden.

Macht Sie dieser Schlussstrich des Sqooba-Abenteuers manchmal nostalgisch?

Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich hätte mir das Kaufangebot nicht drei Mal überlegt, bevor ich es angenommen habe. Mit dem Ergebnis bin ich aber noch heute völlig zufrieden. Die 33 Mitarbeitenden von Sqooba konnten alle im Team von Open Systems integriert werden. Ich wurde zum CTO ernannt mit der Mission, dank unserer Fachkompetenzen das Angebot des Konzerns auszubauen. Wir haben mit Sqooba ein schönes Abenteuer erlebt, worauf wir stolz seien können. Ich habe viel gelernt; vor allem bescheiden, neugierig und kreativ zu bleiben.