Ein bedeutendes Projekt in Villaz-Saint-Pierre


Der Grundstein des ÜK Campus in Villaz-Saint-Pierre ist gelegt – ein wichtiges Ereignis für das Projekt im Umfang von 84,5 Millionen Franken, bei dem die Berufsbildung im Zentrum steht. Das von der Vereinigung des Kantonalen Berufsbildungszentrums (VKBZ) gebaute Gebäude, an dem der Freiburger Arbeitgeberverband massgeblich beteiligt ist, soll auf den Schulanfang 2024/2025 eingeweiht werden.

Das Ereignis ist wichtig für die Berufsbildung im Kanton Freiburg: Am 13. April 2022 hat Staatsratspräsident Olivier Curty, Präsident der Vereinigung des Kantonalen Berufsbildungszentrums (VKBZ), symbolisch den Grundstein für das Gebäude des ÜK Campus in Villaz-Saint-Pierre gelegt. Das Gebäude wird zehn Berufsverbände unter seinem Dach vereinen: AFMEC, Karosserie, CoiffureSuisse, EIT.fribourg-freiburg, Frimeca, Hotel und Gastro, Metaltec, OrTra Gesundheit und Soziales, suissetec sowie AGVS.

Die VKBZ, welche den Berufsverbänden die Infrastruktur zur Verfügung stellt, wird vom Kanton, den Gemeinden und der Arbeitgeberschaft finanziert. Letztere wird in der VKBZ und im Lenkungsausschuss des ÜK Campus vertreten durch Reto Julmy, Direktor des FAV. Dieser freut sich, dass das Gebäude schon bald Form annehmen wird. «Es ist ein fantastisches Projekt, für das wir kämpfen mussten. Wir waren nämlich schon längere Zeit auf der Suche nach einem neuen Standort für die überbetrieblichen Kurse (ÜK) im Kanton.»

Die zehn Berufsverbände wurden insbesondere nach ihren Platzbedürfnissen befragt, sind sie doch verantwortlich für die Einrichtung der Räumlichkeiten, in denen sie die Ausbildungen durchführen werden. «Sie waren präsent, engagiert und haben sich proaktiv verhalten. Wir werden unser Bestes tun, um sämtliche Bedürfnisse zu befriedigen», erzählt Daniel Zosso, Direktor Immobilien der VKBZ und Projektleiter, mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Ab der Eröffnung, die für den Schulbeginn 2024 geplant ist, wird das Gebäude täglich zwischen 400 und 500 Auszubildende aufnehmen. Auch der FAV wird mit von der Partie sein: Sein Personal wird für den Empfang im Campus verantwortlich sein und die Berufsverbände vor Ort unterstützen.

Ein technisch Komplexes Vorhaben

Insgesamt wird sich das dreistöckige Gebäude über 22 300 m2 erstrecken, das entspricht in etwa drei Fussballfeldern. Für den eigentlichen Bau zeichnet als Generalunternehmen die Implenia AG verantwortlich. Das Vorhaben ist technisch komplex, beherbergt das Gebäude doch zahlreiche Installationen. Das Dach ist aus Holz, ebenso die Stützpfeiler im ersten Stock. «Die Komplexität des Gebäudes, insbesondere das Gewicht der Maschinen auf den oberen Stockwerken hindert uns daran, noch mehr Holz zu verwenden», führt Daniel Zosso aus. Die Energieversorgung wird durch Sonnenkollektoren sichergestellt. Für die künstlerische Gestaltung des Standorts wurde zudem ein Wettbewerb ausgeschrieben. «Wir werden über ein modernes und funktionales Werkzeug verfügen, dank dem wir den Jugendlichen eine qualitativ hochstehende Ausbildung anbieten können», gibt sich Reto Julmy überzeugt.

Das Grossprojekt wird insgesamt 84,5 Millionen Franken kosten. Die Aufwendungen werden teilweise durch den Kanton Freiburg finanziert. Der Grosse Rat hat im Februar 2022 einstimmig der maximal möglichen Subvention von 21,7 Millionen Franken für den Bau des Gebäudes zugestimmt. Daniel Bürdel,
Grossrat der Mitte, stellvertretender Direktor des FAV und Präsident der Kommission, die mit diesem Projekt betraut war, hat das Bauvorhaben im kantonalen Parlament unterstützt. Er weist darauf hin, dass einstimmige die Bedeutung der Berufsbildung im Kanton unterstreicht. Die restliche Summe für den Bau wird mit Eigenmitteln der VKBZ sowie durch Bankkredite finanziert.

Strategie 2030

Der Bau des Gebäudes in Villaz-Saint-Pierre ist Teil der globalen Strategie der VKBZ. Gegenwärtig wird die duale Ausbildung an 14 Standorten im Kanton durchgeführt und ist verteilt auf 21 Gebäude, einige davon werden durch die VKBZ angemietet. «Diese Verzettelung erschwert die Organisation der Berufsbildung und der ÜK», erklärt Daniel Zosso. Die Strategie sieht deshalb vor, die Berufsbildung bis 2030 an vier Standorten zu konzentrieren, die zwölf Gebäude umfassen (allesamt im Besitz der VKBZ): Courtaman (Pôle 7), Bulle, Freiburg und Villaz-Saint-Pierre.

Das Projekt wird es erlauben, fast 7500 m2 an bestehender Fläche für die Berufsbildung freizumachen. «Wir werden genau prüfen, wie die Flächen neu zugeteilt werden sollen», verrät der Immobiliendirektor, und er präzisiert, dass es die Zentralisierung auch ermöglichen werde, die Kosten zu optimieren und allenfalls Synergien zwischen den einzelnen Nutzern zu fördern.