Für die Elektriker ist die Berufsausbildung eine Herausforderung


Für den kantonalen Berufsverband der Elektrizitätsbranche EIT.fribourg-freiburg stellt die Ausbildung eine grosse Herausforderung dar. Übrigens betrifft die schönste Umsetzung und das konsequenteste Projekt genau diesen Bereich. Erklärungen.

Elektriker ist ein zukunftsträchtiger Beruf. Und die Bildschirme, die uns überall im Alltag begleiten, unterstützen das, was Olivier Gapany, seit 2019 Präsident von EIT.fribourg-freiburg, festhält: «Ohne Elektrizität läuft gar nichts mehr.» Und er fährt fort: «Unser Beruf steht auch im Zentrum der Energiestrategie 2050 des Bundes. » Von Sonnenkollektoren über die Kontrolle des Energieverbrauchs bis zur Haustechnik gibt es in der Tat zahlloseWerkzeuge, die von Elektroinstallateuren zugunsten der Stromverbraucherinnen und -verbraucher und der Wirtschaft eingebaut werden. Für den Präsidenten steht fest, dass der Verband heute eine wichtige Rolle spielt und auch über das Jahr 2050 hinaus Sinn machen wird.

Gehen wir zurück zur Gründung des Verbands, die 1949 erfolgte. Gemäss Olivier Gapany haben sich damals die Elektroinstallateure zusammengeschlossen, um die Berufsausbildung in diesem Bereich anzuregen und zu fördern und die gemeinsamen Interessen des Berufsstands zu vertreten. Auch heute noch verteidigt der Verband die Interessen seiner Mitglieder und pflegt Kontakte zum Staatsrat. Auf Bundesebene ist es der Dachverband EIT.swiss, der sich um das Lobbying kümmert. «Wir leiden leider unter dem schlechten Image, das die Bauberufe, oder allgemeiner die handwerklichen Berufe, aufweisen. Wir müssen uns wandeln, um Lehrlinge zu finden und sie in der Branche zu halten», führt Olivier Gapany aus.

Die Ausbildung, sei es nun eine Grundausbildung, eine Weiterbildung oder eine höhere Ausbildung, stellt für EIT.fribourg-freiburg eine echte Herausforderung dar. Dazu wurde EIT.freiburg Ausbildung gegründet, um diese Abteilung zu übernehmen und weiter zu entwickeln. «Es ist wichtig, dass die Unternehmen auf qualifiziertes und gut ausgebildetes Personal zurückgreifen können», betont David Noyer, Präsident von EIT.freiburg Ausbildung. Olivier Gapany stimmt dem zu: «Wir werden immer Bedarf haben an guten Monteuren vor Ort, wir müssen aber auch das künftige Kader ausbilden, gegenwärtig fehlt es uns hier an entsprechendem Personal.» Um dem abzuhelfen, wünscht sich EIT.freiburg Ausbildung, dass der Dachverband EIT.swiss die Organisation seiner Ausbildung zum Fähigkeitszeugnis und zum Meister neu gestaltet. Zudem sollte bis 2022/2023 ein modernisiertes Weiterbildungssystem eingeführt werden.

Die Ausbildung im Zentrum

Bei EIT.fribourg-freiburg stehen die Zeichen auf Veränderung. Am besten ist das abzulesen an der Verlegung der praktischen Kurse aus dem Zentrum der Stadt Freiburg nach Villaz-Saint-Pierre im Jahr 2017. «In den alten Räumlichkeiten kamen wir an den Anschlag», erklärt David Noyer. Für den Umzug hat der Verein fast eine Million Franken aufgewendet. «Wir mussten die Vereinigung des Kantonalen Berufsbildungszentrums (VKBZ) und den Staatsrat von der Dezentralisierung überzeugen », erinnert sich Olivier Gapany. Die beiden Präsidenten betonen: «Die Räumlichkeiten sind technisch auf dem neusten Stand, sie ermöglichen einen qualitativ hochstehenden Unterricht, und das ist unbezahlbar.» Die Dezentralisierung hatte einen Triggereffekt: Das letztlich gewählte Bauprojekt für das neue Gebäude der VKBZ liegt gleich neben den gegenwärtigen Räumlichkeiten von EIT.freiburg Ausbildung. Der Bau – in dem die praktischen Kurse für viele Berufe stattfinden werden –, sollte 2024 abgeschlossen sein. In diesem Jahr wird EIT.freiburg Ausbildung ebenfalls wieder umziehen.

Interessieren sich Jugendliche für Elektroberufe? «Wir müssen immer daran arbeiten, unseren Beruf attraktiv zu gestalten», räumt David Noyer ein. Um das zu erreichen, beteiligt sich der Verein u. a. an Veranstaltungen wie START! Forum der Berufeoder START! Job dating. Das sind willkommene Gelegenheiten, die eine gewisse Kreativität erfordern: «Unseren Beruf attraktiv zu gestalten ist schwierig, denn die Elektrizität sieht man nicht, man kann sie nicht direkt anfassen», erklärt der Präsident von EIT.freiburg Ausbildung. «Wir müssen noch viel innovativer werden bei der Werbung.» Trotzdem stellt er fest, dass die Robotik oder die Haustechnik doch für Begeisterung sorgen können. Für David Noyer ist es wichtig, daran zu erinnern, dass die Lehre als Elektroinstallateur zahlreiche Türen öffnet zu sehr vielfältigen Bereichen wie etwa der Industrie oder dem Ingenieurwesen.

Aufpoliertes Image – der FAV bietet Hand

EIT.fribourg-freiburg ist den Freiburgerinnen und Freiburgern erst seit Kurzem ein Begriff. Zuvor waren die Elektroinstallateure nämlich im Freiburger Kantonalverband der Elektroinstallateure zusammengeschlossen. «Wir haben den Namen und das gesamte visuelle Erscheinungsbild und auch unsere Website geändert, um uns an die Dachorganisation EIT.swiss anzupassen und damit über ein stärkeres Image zu verfügen», erklärt Olivier Gapany, der Präsident von EIT.fribourg-freiburg.

Seit Anfang Jahr hat sich der Verband daran gemacht, für ein attraktiveres Image zu sorgen und war zu diesem Zweck in den sozialen Netzwerken aktiv. Die Präsenz in den Social Media wurde mit dem Kommunikationsteam des Freiburger Arbeitgeberverbands aufgegleist. «In Zusammenarbeit mit den Mitgliedern von EIT.fribourg-freiburg, liefern wir Ideen für die Inhalte, das Visuelle, Fotos und Videos und wir stellen die Veröffentlichung in den Social Media sicher», erklärt Mélanie Baechler, Kommunikationsleiterin beim FAV. «Die Zusammenarbeit ermöglicht es uns, einen externen Blick und Fragen zu erhalten, die sich von jenen unserer Mitglieder unterscheiden. Es ist wichtig, dass unser Beruf in der Öffentlichkeit als attraktiv wahrgenommen wird», erklärt Olivier Gapany. Die ersten Ziele auf diesem Weg wurden nach seiner Einschätzung bereits erreicht.