Drei Konkurrenten ziehen für eine symbolträchtige Baustelle an einem Strang


Drei Metallbauunternehmen, allesamt Mitglieder des durch den Freiburger Arbeitgeberverband (FAV) verwalteten Verbandes Metaltec, haben sich zu einem Konsortium zusammengeschlossen, um die Struktur und die Metallfassaden der neuen BCF Arena zu errichten. Es war eine grosse Herausforderung, die nicht ohne Stolz von Morand SA, Sottas SA und Stephan AG gemeistert wurde.

Morand SA, Sottas SA und Stephan AG haben mehrere Gemeinsamkeiten: sie sind Mitglieder von Metaltec und im Metallbau tätig, sie sind Sponsoren des HC Freiburg-Gottéron und sie haben vor allem ihre Kräfte auf der Baustelle der BCF Arena zusammengetan. Diese Entscheidung war für die eingefleischten Konkurrenten, die sich das ganze Jahr über den gleichen Markt streitig machen, keineswegs selbstverständlich. „Für dieses Objekt war das Konsortium die richtige Formel“, erklärt Antoine Gremaud, Leiter der Zimmereiarbeiten bei der Sottas SA, die dem Konsortium vorsteht. Denn die Baustelle ist alles andere als klein. „Dank dem Konsortium konnten wir die Fristen einhalten“, fügt Jean-François Suchet, Generaldirektor von Morand SA und technischer Leiter des Konsortiums hinzu. Er hat jedes der Unternehmen zu vollem Einsatz aufgefordert. „Durch die Motivation zum Bau dieses symbolträchtigen Gebäudes wurden unsere Rivalitäten überwunden.“

Diese Baustelle birgt nämlich einen nicht geringen emotionalen Aspekt. Das Gebäude ist nicht nur ein Symbol des Kantons, es wird vor allem auch als von Freiburger Unternehmen errichtetes Bauwerk in Erinnerung bleiben. „Unsere Mitarbeitenden sind Fans von Gottéron. Schon bevor wir den Auftrag erhalten haben, sprachen sie über diesen Bau,“ lächelt Antoine Gremaud. Der Stolz der Mitarbeitenden und der Stolz der Unternehmen, die um diese Erfahrung reicher sein werden. Das Konsortium unterstreicht, dass „in spezialisierten Zeitschriften mehrere Artikel über die zentrale Struktur des Bauwerks erschienen seien.“

Fristen wurden trotz des Coronavirus eingehalten

Diese 100 auf 80 Meter grosse Struktur ist Teil der technischen Leistungen, die von den drei Metallbauern erbracht wurden. Diese innovative zentrale Struktur mit ausserordentlicher Wirkung wurde gänzlich als Modell geschaffen: „Die Computer haben bei der Optimierung eine Hauptrolle gespielt,“ erläutert Antoine Gremaud. Sie wiegt 800 Tonnen und wurde zuerst auf eine provisorische Struktur abgestützt, die innerhalb eines Tages definitiv aufgebaut wurde, erzählen die drei Direktoren.

Die Fassaden, die an die berühmten Drachenschuppen erinnern, stellten ebenfalls keine geringe Herausforderung dar. Insbesondere, damit die architektonischen Anforderungen sowie der Aufbau, der mit den anderen Arbeiten koordiniert werden musste, erfüllt werden konnten. David Repond, CEO der Stephan AG, verdeutlicht: „Auf der Baustelle herrschte eine aufgeladene Stimmung, da viele Unternehmen gleichzeitig in einem schnellen Rhythmus arbeiteten. Diese parallelen Tätigkeiten haben uns gezwungen, sehr aufmerksam zu sein, um Unfälle zu vermeiden.“ Dies umso mehr, als der Bau über der bestehenden Eisbahn stattfand, die weiterhin in Betrieb war.

Schliesslich konnten die Fristen trotz des Auftretens des Coronavirus eingehalten werden. Das Virus tauchte in einer relativ späten Phase auf, erklärt das Konsortium. „Die Struktur war abgeschlossen und die Fassaden waren gut vorangekommen. Wir waren an den Abschlussarbeiten“ sagt Jean-François Suchet, der betont, dass die Auswirkungen deutlich schlimmer gewesen wären, wenn das Virus sechs Monate früher aufgetaucht wäre. Dank dem die Baustellen im Kanton Freiburg während der Krise nicht geschlossen wurden – wofür sich der FAV stark eingesetzt hat – konnte auch der Bau und die Konstruktion der Eishalle planmässig weitergeführt werden.

Heute Abend werden die Mitarbeitenden und Verantwortlichen von Morand SA, Sottas SA und Stephan AG ganz besonders stolz sein dürfen, wenn sie die Drachen unter dieser Metallstruktur über das Eis gleiten sehen werden.

Drei Fragen an Albert Michel

Trois questions à Albert Michel

Albert Michel ist der Verwaltungsratspräsident der Immobiliengesellschaft L’Antre SA, die als Bauherrin der BCF Arena fungierte.

Weshalb wurde beschlossen, auf der Baustelle der BCF Arena mehr als 90 % Freiburger Unternehmen zu beschäftigen?

Die BCF Arena ist die Eishalle der Freiburger. Es war folglich notwendig, nicht nur die Welt des Sports, sondern auch die Welt der Wirtschaft in dieses Projekt einzubinden. Freiburger Unternehmen anzuheuern, die zum grossen Teil Partner des Clubs sind, war also selbstverständlich.

Welchen Mehrwert sehen Sie darin?

Die Beteiligung der einheimischen Unternehmen an diesem Projekt, ihre Nähe sowohl logistisch als auch hinsichtlich des Personals, hat die erfolgreiche Umsetzung des Projekts ermöglicht. Die Einhaltung der Fristen war bei der Verwirklichung ausschlaggebend. Die Unternehmen haben ohne Unterbruch gearbeitet und insbesondere deren Nähe zur Baustelle war eines der massgebenden Elemente, die diesen Erfolg ermöglicht haben.

Der Kanton Freiburg verfügt zweifelsohne über die notwendigen Kompetenzen für die Umsetzung von solch bedeutenden Baustellen. Wir müssen das Fachwissen dieser Unternehmen, das über die Grenzen des Kantons hinausstrahlt, bewusst und stolz wahrnehmen.

Woher kommen die anderen Unternehmen (die übrigen, weniger als 10 %), die auf dieser Baustelle gearbeitet haben?

Ein paar Bereiche der Baustelle, für die wir im Kanton oder in der Region keine passenden Firmen finden konnten, wurden an führende Unternehmen aus der übrigen Schweiz vergeben.