Für die Vertreterinnen und Vertreter der Freiburger Wirtschaft stellt diese Vorlage ein ausgewogenes Modell in Frage, das auf Verantwortung, Flexibilität und Ausbildung basiert. Hier sind die wichtigsten Argumente:
1. Der Mindestlohn gefährdet Arbeitsplätze. Durch die starke Erhöhung der Lohnkosten schwächt er KMU und Branchen mit niedrigen Margen. Diese Erhöhung könnte zum Abbau von Arbeitsplätzen führen und die weitere Automatisierung von Arbeitsschritten beschleunigen.
2. Er hält davon ab, weniger qualifizierte Personen einzustellen. Viele Unternehmen würden zögern, Personen ohne Ausbildung oder Teilzeitkräfte zu beschäftigen, da die Arbeitskosten zu hoch wären. Die Schwächsten würden somit als Erste vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen.
3. Er wertet die Berufsbildung ab. Wenn eine unqualifizierte Beschäftigung fast genauso gut bezahlt wird wie eine qualifizierte Arbeitsstelle, verliert die Berufslehre an Attraktivi tät. Das duale Bildungssystem, eine zentrale Säule des wirtschaftlichen Erfolgs der Schweiz, würde geschwächt und der Fachkräftemangel verschärft.
4. Er schafft mehr Bürokratie. Neue Kontroll- und Verwaltungsauflagen würden die Unternehmen belasten, sie von ihrem Kernge schäft abhalten und die Personalverwaltung unnötig erschweren.
5. Er schadet der Wettbewerbsfähigkeit des Kantons. Ein hoher Mindestlohn würde Freiburg zu einem der teuersten Kantone der Schweiz machen, direkt hinter Genf. Dies würde die Unternehmen im interkantonalen Wettbewerb schwächen und Investitionen verhindern.
6. Er stellt die Sozialpartnerschaft in Frage. Indem der Staat per Gesetz vorschreibt, was in den Dialog der Sozialpartner gehört, würde ein bewährtes System geschwächt, das den sozialen Frieden und stabile Arbeitsbeziehungen gewähr leistet.
- An ihrer Sitzung haben die Mitglieder der Arbeitgeberkammer einstimmig beschlossen, die Ablehnung der Mindestlohninitiative zu empfehlen.
Alle Informationen: Votation Fribourg 30 novembre – NON au salaire minimum étatisé