Mitte September strömten unzählige Schulklassen durch die Tore der BERNEXPO. Mit einem Lächeln auf den Lippen und einem Plan in der Hand begaben sich die Schülerinnen und Schüler auf Entdeckungsreise zu mehr als 150 Berufen. Allein aus dem Kanton Freiburg kamen 6000 Jugendliche. «Wir sind zum ersten Mal hier. Die Organisation ist super und der Veranstaltungsort beeindruckend», freut sich Arnaud Cuennet, Lehrer an der Orientierungsschule in Murten. Gemeinsam mit seinem Kollegen Telmo Berner hatte er den Besuch im Voraus vorbereitet: «Im Durchschnitt kennen die Schülerinnen und Schüler etwa zwanzig Berufe. Hier aber eröffnen sich ihnen neue Horizonte.»
Exzellenz als Motor
Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die nationalen Berufsmeisterschaften, die durch ihre Intensität beeindruckten. 1100 junge Talente traten vor einem begeisterten Publikum gegeneinander an, um ihr Können unter Beweis zu stellen.
Unter ihnen war auch Evan Pauchard, Goldmedaillengewinner aus dem Kanton Freiburg, der mit Begeisterung mitmachte: «Ich liebe den Wettbewerb, er spornt mich an, mich selbst zu über treffen und mein Bestes zu geben.» In einer anderen Halle stellte sich Emmie Clément, Malerin aus Freiburg, nach einem ungewöhnlichen Werdegang einer neuen Herausforderung. «Ich hatte eine kaufmännische Lehre begonnen, aber das gefiel mir nicht. Nach mehreren Praktika entschied ich mich für eine Ausbildung als Malerin», erzählt sie. Obwohl sie zunächst zögerte, bereut die junge Frau ihre Entscheidung nicht: «Zunächst war ich unsicher, hierher zu kommen, da ich schüchtern bin. Doch ich hätte es bereut, wenn ich diese einzigartige Erfahrung verpasst hätte.»
Eine Herausforderung für Freiburg
Auch wenn die Jugend im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand, kam die politische Dimension nicht zu kurz. Bundesrat Guy Parmelin liess es sich nicht nehmen, jede Medaillengewinnerin und jeden Medaillengewinner bei der Preis verleihung persönlich zu beglückwünschen. «Bravo, ihr habt Grosses geleistet», lobte der Wirtschaftsminister, der selbst eine Ausbildung zum Landwirt absolviert hat. «Leidenschaft, Fachwissen, Berufsstolz – das ist es, was uns alle in den letzten Tagen angetrieben hat. Und ich sage es mit Überzeugung: Eure Kompetenzen sind ein Versprechen für die Zukunft.»
Die SwissSkills sind weit mehr als nur eine Vorzeigeveranstaltung. Sie dienen als Plattform für die Rekrutierung und Imagepflege. Unternehmen nutzen den Anlass, um für ihre Lehrstellen zu werben und Berufswünsche zu wecken. «Ein EFZ ist niemals eine Sackgasse: Es kann durch eine Berufsmaturität ergänzt, an einer Fachhochschule vertieft oder zum Sprungbrett für eine neue Karriere werden. Dieses System fördert die Vielfalt und erlaubt es allen Jugendlichen, ihren Weg im eigenen Tempo zu gehen», betont Alain Chapuis, SwissSkills Vertreter für den Kanton Freiburg und Verbandssekretär beim Freiburger Arbeitgeberverband (FAV). Angesichts des Mangels an qualifizierten Fachkräften ist jede in Bern geweckte Berufung eine Investition in die wirtschaftliche Zukunft des Kantons Freiburg.
Die Freiburger Medaillen gewinnerinnen und gewinner
Gold
- William Wigginton, Webtechnologien, Freiburg
- Evan Pauchard, Automobil-Mechatroniker – Nutzfahrzeuge, Ponthaux
Silber
- Levin Zürcher, Gärtner, Kerzers
- Nathan Kolly, Heizungsinstallateur, Belfaux
- Joël Magnin, Metallbauer, Hauteville
- Rino Baeriswyl, Polymechaniker Automation, Schmitten
- Jules Honoré, Zimmermann, La Tour-de-Trême
- Lars Hayoz, Automobil-Mechatroniker – Nutzfahrzeuge, Bonnefontaine
- Victorine Chobaz, Bekleidungsgestalterin, Romont
- François Goretta, Cooking, Autavaux
Bronze
- Lucas Meier, Webtechnologien, Oberschrot
- Laura Jacquiot, Fachfrau Betreuung, Vuippens