Fachwissen weitergeben, um einen Beruf dauerhaft zu sichern


Angesichts des Nachwuchsmangels im Kaminfegergewerbe stellt die Ausbildung eine echte Herausforderung dar. Jean-François Feyer engagiert sich dafür, sein Fachwissen weiterzugeben.

Der Kanton Freiburg ist auf ausgebildeten Berufsnachwuchs im Kaminfegergewerbe angewiesen. Die Feyer Ramonage SA, ein Vorzeigebetrieb in diesem Bereich, wurde beim letzten Herbstauftakt der Unternehmen als bester Ausbildungsbetrieb in der Kategorie «Technik und Mechanik» ausgezeichnet. Der Firmenchef, Jean-François Feyer, setzt sich persönlich für die Ausbildung von Lernenden ein und betont die Dringlichkeit, mehr junge Menschen für den Beruf zu gewinnen. 

Jean-François Feyer, Kaminfegermeister in Freiburg, bildet die von ihm eingestellten Lernenden seit 1997 selbst aus. Für den Leiter der Feyer Ramonage SA ist dies nicht nur eine verantwortungsvolle Aufgabe, sondern eine echte Leidenschaft. «Von 1997 bis 2021 war ich Ausbildner bei den überbetrieblichen Kursen», erklärt er und fügt hinzu, «ich mag den Kontakt mit jungen Menschen und gebe mein Fachwissen gerne weiter.»

Die Kaminfegergemeinschaft im Kanton Freiburg ist überschaubar: Elf Unternehmen sind in dieser Branche tätig, die von der Kantonalen Gebäudeversicherung (KGV) reguliert wird. Die KGV legt die Einsatzsektoren fest und räumt den zertifizierten Unternehmen ein Monopol ein, um einen geregelten Rahmen zu gewährleisten. Eine Motion zur Liberalisierung des Marktes wurde im Dezember 2023 vom Grossen Rat abgelehnt, sodass dieses System bestehen bleibt. Derzeit werden im Kanton acht Lernende in diesem Beruf ausgebildet, und jährlich schliessen nur zwei bis drei Jugendliche ihre Lehre mit einem Diplom ab.

Dieser regulierte Rahmen bietet den Unternehmen zwar eine gewisse Stabilität, macht die Suche nach qualifizierten Arbeitskräften aber auch komplexer. «Wir bilden nur wenige Jugendliche aus, und einige entscheiden sich danach für eine andere Berufslaufbahn. Das führt zu einem Nachwuchsmangel, der kleine Unternehmen wie unseres gefährden kann», warnt Jean-François Feyer. Seiner Einschätzung nach müssten jährlich mindestens drei bis vier junge Leute ausgebildet werden, um den aktuellen Bedarf der Branche zu decken. Doch der Beruf leidet unter einem Attraktivitätsdefizit. «Jugendliche denken nicht spontan an eine Karriere als Kaminfegerin oder Kaminfeger. Schnupperlehren sind wichtig, weil sie es ihnen ermöglichen, unsere Arbeit in der Praxis kennenzulernen», betont der Firmenchef. Immerhin freut er sich, dass er einen neuen Lernenden gewinnen konnte, der im August 2024 seine Ausbildung begann.

Glücksbringer

Ein weiteres Hindernis für die Nachwuchsgewinnung ist das traditionelle Erscheinungsbild des Kaminfegers. «Das Klischee des Kaminfegers, der voller Russ aus dem Schornstein klettert, haftet uns noch an», sagt Jean-François Feyer. Die Realität sieht jedoch ganz anders aus. «Wir steigen schon seit sehr langer Zeit nicht mehr in die Kamine», stellt er klar. Heute ist der Beruf des Kaminfegers weit weniger schmutzig als früher und erfordert ein hohes Mass an technischem Know-how. Und für diejenigen, die sich fragen, ob ein Kaminfeger immer noch Glück bringt: «Ja, das stimmt», sagt der Patron mit einem Lächeln.

Bei der Feyer Ramonage SA liegt der Fokus auf einer umfassenden und qualitativ hochwertigen Ausbildung. «Während der dreijährigen Lehrzeit lernen die jungen Leute alle Arten von Installationen kennen», sagt Jean-François Feyer. Je nach Auftrag arbeiten die Lernenden entweder direkt mit ihm oder mit einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter zusammen. «Verschiedene Arbeitsweisen kennenzulernen, ist wertvoll und bereichert ihre Ausbildung.» Die Entwicklung im Heizungsbereich ist jedoch ein Faktor, den es genau zu beobachten gilt. «Die zunehmende Verbreitung von Wärmepumpen ersetzt viele Heizölkessel, was sich auf unsere Tätigkeit auswirkt», erklärt er. Dennoch bleibt er optimistisch: «Es wird immer Kaminfegerinnen und Kaminfeger für Pellets-, Holzschnitzel- oder Holzheizungen brauchen.»

Das Engagement der Feyer Ramonage SA für die Berufsbildung wurde beim letzten Herbstauftakt der Unternehmen gewürdigt. Das Unternehmen erhielt den Preis als bester Ausbildungsbetrieb, eine Premiere für einen Kaminfegerbetrieb. «Für mich ist diese Auszeichnung eine Anerkennung meines Engagements. Ich bin stolz darauf», sagt Jean-François Feyer abschliessend. Er ist überzeugt, dass die Zukunft des Kaminfegerhandwerks von der Weitergabe des Fachwissens an die nächsten Generationen abhängt.

  • Gründungsjahr des Unternehmens: 1997
  • Anzahl Beschäftigte: 4
  • Anzahl Lernende: 1
  • Tätigkeitsbereich: Kaminfegerarbeiten, Verbrennungskontrolle und Brandverhütung
  • Verantwortlich für die Berufsausbildung: Jean-François Feyer